"Der Triathlon begleitet mich schon mein ganzes Leben"
- johannaahrenstriat
- 3. Aug.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 21. Aug.
Q&A DER PUSHBIKERS MIT JOHANNA.
Johanna Ahrens ist seit vier Jahren Profitriathletin auf der Mittel- und Langstrecke. Nachdem wir sie Anfang 2024 bei einem Event kennengelernt haben, hat Johanna regelmäßig Zeit mit der Community verbracht und schnell wurde klar: wir können gegenseitig von unseren Erfahrungen und Kompetenzen profitieren. Seit diesem Jahr ist Johanna Teil unseres Elite Racing Teams. Sie bringt frischen Wind in unsere Rennsport-Historie. Mit ihr sind wir in einer neuen Disziplin unterwegs: Triathlon.

Was genau macht für dich die Faszination Triathlon aus und wie prägt Triathlon dein Leben?
Schon mit 7 Jahren habe ich an meinem ersten Triathlon teilgenommen und bin seitdem von dem Sport nicht mehr losgekommen. Was mich daran besonders fasziniert ist, dass Triathlon so abwechslungsreich und vielfältig ist. Nicht nur der Wettkampf selbst, sondern auch das Training bestehen nun mal aus drei verschiedenen Sportarten, die für mich alle unterschiedliche Reize haben. Schwimmen habe ich schon sehr früh gelernt und daher fühle ich mich im Wasser sehr wohl, was für Triathleten eher eine Seltenheit ist. Aber auch das Laufen, das früher nicht so meine Lieblingsdisziplin war, macht mir heute großen Spaß. Ich bewege mich einfach gerne an der frischen Luft und gehe dabei auch gerne mal an meine Grenzen.
Radsport ist unsere Leidenschaft und daher natürlich die Frage: welchen Stellenwert hat der Teil auf dem Rad für Dich im Triathlon?
Früher, wenn wir bei Rennen mit Windschattenfreigabe gestartet sind, lag der Fokus immer auf dem Schwimmen und dem Laufen, da dort die Einzelleistungen mehr Einfluss auf das Renngeschehen genommen haben. Da ich inzwischen fast ausschließlich bei Rennen starte, bei denen Windschattenfahren nicht erlaubt ist, hat sich auch der Stellenwert der zweiten Disziplin geändert. Das Radfahren ist – bei einer Langdistanz mit 180 km – auch zeitlich gesehen der längste Teil des Rennens. Daher ist das Radfahren ein rennentscheidender Faktor, mit allem was dazu gehört: mit Material, Aerodynamik, bequeme Sitzposition etc. Zum Glück sitze ich gerne lang auf dem Rad und fühle mich dabei sehr, sehr wohl.
Aerodynamik ist ein großes Schlagwort für das Radfahren im Triathlon. Tatsächlich haben wir in den vergangenen Monaten viel zusammengearbeitet, um dich auf dem Rad noch stärker zu machen. Wie würdest du das zusammenfassen?
Im Grunde ist es einfach erklärt. Das teuerste Fahrrad mit den besten Teilen bringt dir nichts, wenn du nicht gut auf dem Rad sitzt und die Vorteile nicht nutzen kannst. Aerodynamik an sich ist aber generell ein schwieriges Thema, da es sich bei jedem etwas anders auswirkt. Es kommt auf die eigene Größe, die Beweglichkeit und daraus resultierende Sitzposition, sowie viele weitere Faktoren an. Am Ende ist es sehr individuell, aber je mehr man sich damit beschäftigt, desto besser wird das Gefühl dafür, welches Setup besser zu einem passt. Zusammen mit den Pushbikers haben wir Aerotests gemacht und besonders an dem Cockpit für mein Zeitfahrrad gebastelt. Man kommt einfach nicht mehr darum herum die Wattzahl, die man durch eine gute Aerodynamik einsparen kann, ernst zu nehmen, denn durch Training kann man sich das nur sehr schwer erarbeiten.

Wie motivierst du dich vor dem Rennen?
Ich hatte zum Glück noch bisher selten Motivationsprobleme, allerdings ist es enorm wichtig sich auf das Rennen zu fokussieren und auch die Strecke zu kennen. Meistens gehe ich vor dem Start nochmal Teile der Strecke in meinem Kopf durch und besonders auch die Wechsel. Diese müssen nämlich sitzen, da man dort sonst wirklich auch viel Zeit verlieren kann.
Welche Highlights stehen bei dir in dieser Saison noch an und wie verläuft für dich die „Off-Season“ und die Vorbereitung auf das kommende Jahr?
Am kommenden Samstag steht für mich ein weiteres Saison-Highlight an. Am 16.8. starte ich beim IRONMAN Kalmar in Schweden. Danach werde ich voraussichtlich noch bei zwei oder drei Mitteldistanzen an den Start gehen. Im Herbst heißt es für mich dann Offseason. Das sind bei mir normalerweise 3-4 Wochen im Jahr, wo ich nach Lust und Laune ein paar Stunden die Woche trainiere und das auch gerne zur Abwechslung in alternativen Sportarten. Mitte November geht es meistens mit dem Training für 2026 wieder los.Jetzt konzentriere ich mich aber erstmal auf die zweite Saisonhälfte und freue mich schon auf die bevorstehenden Rennen und Abenteuer.
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